Rezessionsgefahr durch Lockdown-Light

Das Rezessionsrisiko für die deutsche Wirtschaft ist für die kommenden Monate aufgrund der steigenden Coronazahlen und den damit einhergehenden Beschränkungen des Teil-Lockdowns leicht gestiegen. Insgesamt bleibt das Risiko jedoch relativ niedrig. In der Dreimonatsprognose für November 2020 bis Ende Januar 2021 zeige der Indikator gem. des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 17,7 Prozent an. Im Oktober lag der Wert noch bei 12,6 Prozent. Der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator schaltete damit von “grün” auf “gelb-grün”. Der leichte Anstieg ist auf auf einem Rückgang der Auftragseingänge aus dem Ausland für das verarbeitende Gewerbe zurückzuführen.

Die aktuellen Einschätzungen zeigen, dass sich die konjunkturelle Erholung in Deutschland zwar weiterentwickelt, aber in den Wintermonaten eine spürbare Negativentwicklung erfahren wird. Die konjunkturelle Lage ist unsicher und wird weiterhin stark von der COVID-19-Pandemie beeinflusst werden; besonders mit Blick auf die BIP-Entwicklung im Schlussquartal des Jahres 2020. Trotz angekündigter Staatshilfen für stark betroffene Unternehmen rechnet der Industrieverband BDI mit einem schwierigen November. Trotz eines Teil-Lockdowns müsse im Blick behalten werden, dass auch dieser weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft hat und die konjunkturelle Erholung bremst. Wichtig sei eine regelmäßige und engmaschige Überprüfung der Einschränkungen, um Maßnahmen auch im Sinne der Wirtschaft entsprechend anzupassen.

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